Faxen am IP-basierten Anschluss, 2. Teil
Vor allem ältere Faxgeräte haben an einem IP-basierten Anschluss mitunter so ihre Schwierigkeiten. Doch auch im 21. Jahrhundert und im Zeitalter moderner, digitaler Medien ist die Ära des Fax noch lange nicht vorbei. Totgesagt wurde das Fax schließlich schon öfter. Als ISDN eingeführt wurde oder als das Internet aufkam und sich rasant verbreitete, zum Beispiel.
Aber ein Fax bietet nun einmal Vorteile, die andere Kommunikationswege wie Briefe und E-Mails so nicht haben. Deshalb steht das altbewährte Fax auch heute noch hoch im Kurs – und daran wird sich vermutlich auch so schnell nichts ändern.
Die flächendeckende Umstellung der Analog- und ISDN-Anschlüsse auf All-IP geht allerdings mit einer Herausforderung für das Fax einher. Denn Faxen am IP-basierten Anschluss ist zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen, erfordert für eine zuverlässige Funktionsweise aber geeignete Lösungen.
In einem zweiteiligen Ratgeber schauen wir uns deshalb an, welche Möglichkeiten es gibt. Dabei haben wir uns im 1. Teil erst kurz um die technischen Hintergründe gekümmert. Außerdem haben wir uns das Faxgerät am IP-Anschluss und den Router als Faxgerät vorgenommen.
Jetzt, im 2. Teil, erklären wir weitere Möglichkeiten zum Faxen am IP-basierten Anschluss:
Inhalt
Faxen über den E-Mail-Provider
Viele Internetnutzer haben eine sehr einfache Möglichkeit, im Zeitalter von IP Faxe zu verschicken, gar nicht auf dem Schirm: das Faxen via E-Mail-Provider. Dabei haben viele Provider ihre digitalen Postfächer mit einer Funktion ausgestattet, die es dem Nutzer ermöglicht, Faxe zu verschicken und auch zu empfangen.
Und der große Pluspunkt für den Nutzer ist, dass er so weder ein Faxgerät noch einen faxfähigen Router braucht. Außerdem kann er überall dort Faxe verschicken und empfangen, wo er Zugriff auf sein E-Mail-Postfach hat. Das wiederum muss nicht der eigene Rechner sein, sondern kann zum Beispiel auch in einem Internetcafé oder auf jedem anderen Computer erfolgen.
Für den Faxdienst stellt der E-Mail-Provider meist eine kostenfreie Rufnummer bereit. Üblicherweise handelt es sich dabei um eine 032-Nummer. An dieser Stelle ist wichtig zu wissen, dass es sich bei einer 032-Nummer um eine Sonderrufnummer handelt.
Sie wirkt zwar wie eine ganz normale Festnetznummer, ist aber beim Großteil der Anbieter nicht in Festnetz- oder Allnet-Flats eingeschlossen. Stattdessen wird sie separat berechnet und dabei oft wie ein Ferngespräch behandelt. Damit es nicht zu bösen Überraschungen kommt, sollte sich der Nutzer deshalb in der Preisliste seines Anbieters über die Kosten schlau machen.
Beim Faxen über den E-Mail-Provider wird die Nachricht zum Faxserver übertragen. Anschließend wird sie in eine PDF-Datei umgewandelt und dem Empfänger als E-Mail-Anhang zugestellt.
Faxen über Webdienste
Verschickt der Nutzer eher selten ein Fax, kann er auf einen webbasierten Faxdienst zurückgreifen. Dafür braucht er keine weitere Hard- oder Software. Stattdessen ruft er die Internetseite des Dienstes auf, füllt das dortige Formular aus und schickt das Fax los.
Bei einigen Webdiensten kostet der Faxversand nichts, bei anderen Anbietern ist eine bestimmte Anzahl an Faxen kostenlos und bei wieder anderen Anbietern muss der Dienst bezahlt werden. Außerdem hängt es vom Anbieter ab, ob der Nutzer ohne Anmeldung faxen kann oder ob er einen Account anlegen muss.
Greift der Nutzer regelmäßig auf Webdienste für den Faxversand zurück, ist es ratsam, sich für ein kostenpflichtiges Angebot zu entscheiden. Denn sie sind deutlich komfortabler. Und wenn der Nutzer eine Flatrate für den Online-Faxversand bucht, bleiben die Kosten gut kalkulierbar. Solche Flatrates sind schon für unter 10 Euro pro Jahr zu haben.
Mobiles Faxen per Smartphone
Als der Mobilfunk an den Start ging, war es möglich, über den Handyvertrag leitungsvermittelt zu faxen. Vor allem Geschäftskunden machten davon auch oft und gerne Gebrauch. Inzwischen ist die leitungsvermittelte Datenübertragung in den Mobilfunktarifen nur noch sehr selten verfügbar. Und wenn, dann ist sie nicht über die Flatrates abgedeckt und verursacht entsprechende Mehrkosten.
Doch an ihre Stelle sind zahlreiche Fax-Apps getreten. Ähnlich wie der heimische IP-Anschluss nutzen sie die paketdatenvermittelte Internetverbindung des Smartphones oder Tablets für den Faxversand. Sie greifen also auf GPRS/EDGE, UMTS/HSPA oder LTE zurück.
Beim Mobilfunkanbieter entstehen für den Faxversand keine Zusatzkosten, dafür stellt aber der Fax-Dienstleister Gebühren in Rechnung. Bevor sich der Nutzer bei einem Faxdienst anmeldet, sollte er deshalb prüfen, ob einmalige Entgelte pro Faxnachricht oder eine monatliche Gebühr berechnet werden und wie hoch diese sind.
Ein Pluspunkt von Fax-Apps ist, dass sie in aller Regel die Kamera des Endgeräts mit einbeziehen. So kann der Nutzer ein Dokument einfach abfotografieren und direkt danach als Fax verschicken. Einige Apps unterstützen außerdem den Versand von Dokumenten und Dateien, die in einem Cloud-Speicher abgelegt sind. Eine gute Auswahl an Fax-Apps findet der Nutzer, wenn er in seinem Appstore Fax als Suchbegriff eingibt.
Fazit
Das Fax wird sicher nicht von der Bildfläche verschwinden. Doch im Zeitalter von IP wird es sich verändern. Spätestens wenn das alte Faxgerät mit dem IP-Anschluss nicht mehr zurechtkommt oder mit den digitalen Gegenstellen nicht zuverlässig kommunizieren kann, wird es Zeit, über Alternativen nachzudenken.
Der Router als Ersatz für ein Faxgerät oder ein analoges Faxmodem funktioniert, wird aber vermutlich keine Dauerlösung sein. Der Trend dürfte eher zu webbasierten und mobilen Lösungen gehen. Zumal gerade das Smartphone zum großen Konkurrenten des klassischen Computers geworden ist und seine Kamerafunktion das Faxen sehr komfortabel macht.
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Thema: Faxen am IP-basierten Anschluss, 2. Teil
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