Was ist eigentlich Thermopapier?

Was ist eigentlich Thermopapier?

Im Alltag kommen wir ständig mit Thermopapier in Kontakt. Viele Kassenzettel sind nämlich auf Thermopapier gedruckt und auch für Eintrittskarten, Lottobelege, Fahrkarten und andere Tickets wird Thermopapier verwendet. Außerdem dürften diejenigen Thermopapier kennen, die ein klassisches Faxgerät haben oder hatten.

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Aber: Was ist eigentlich Thermopapier?

Wodurch zeichnet sich Thermopapier aus?

Bei Thermopapier handelt es sich um eine Papiersorte, die für das Thermodruckverfahren konzipiert ist. Auf der Seite, die bedruckt wird, ist das Papier mit einer temperaturempfindlichen Schicht ausgestattet. Diese Schicht enthält Farbpigmente, Bindemittel, Farbbildner, Entwicklermittel und andere Hilfsstoffe.

Die genauen chemischen Zusammensetzungen gehören bei den meisten Herstellern zu den Betriebsgeheimnissen und werden folglich nicht preisgegeben. Wenn die Schicht nun Wärme ausgesetzt wird, bildet sich der Farbstoff heraus und der Druck wird sichtbar.

Durch die eingesetzte Drucktemperatur lässt sich grundsätzlich steuern, wie hell oder dunkel der Farbton wird. Allerdings funktioniert dies nur mit speziellem Thermopapier und besonderen Druckern. Bei den herkömmlichen kommerziellen und industriellen Anwendungen lohnt sich dieser vergleichsweise hohe technische Aufwand jedoch nicht.

Das Thermopapier selbst wird meist in Rollen geliefert, dafür ist es auf einen Kern aus Kunststoff oder Pappe aufgewickelt. Das Flächengewicht bewegt sich je nach Qualität zwischen 48 und 240 Gramm pro Quadratmeter. Für Kassenzettel, Quittungen und Belege wird standardmäßig Thermopier mit einem Gewicht zwischen 48 und 55 Gramm pro Quadratmeter verwendet. Tickets, Fahrkarten, Lottobelege, Gutscheine und ähnliche Produkte werden auf dickeren Papieren ausgedruckt.

Je stärker die Qualität des Thermopapiers ist, desto weniger empfindlich reagiert es auf mechanische Belastung und desto länger bleiben sowohl das Papier als auch der Ausdruck erhalten. Zertifikate für Thermopapier weisen zum einen Papiersorten aus, die für den Lebensmittelbereich geeignet sind, und sagen zum anderen etwas über die Umweltverträglichkeit aus.

Wie wird Thermopapier bedruckt?

Beim Bedrucken wird das Thermopapier an den entsprechenden Stellen durch kleine Heizelemente erwärmt. Die Heizelemente sind in Reihen über die gesamte Breite des bedruckbaren Papiers angeordnet. Durch die Hitzeeinwirkung wird die temperaturempfindliche Beschichtung des Thermopapiers aktiviert und das Druckbild entsteht. Thermopapier ist mit unterschiedlichen Schriftfarben erhältlich. In den meisten Fällen erfolgt der Druck jedoch in Schwarz, seltener auch in Blau.

Herkömmliche Papiersorten, die für den normalen Gebrauch und den Einsatz im Privatbereich gedacht sind, verfärben sich ab etwa 70 Grad Celsius. Einfache Thermodrucker arbeiten deshalb mit Temperaturen ab 90 Grad Celsius. Thermopapier für andere Anwendungsbereiche, das größeren Belastungen standhalten muss, wird mit höheren Temperaturen bedruckt. Ein Beispiel hierfür sind Parkscheine.

Da sie vor allem im Sommer hohen Temperaturen und der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, wenn sie gut sichtbar im Auto positioniert werden, darf sich das Papier hier nicht so schnell verfärben. Bei Parkscheinen wird das Thermopapier deshalb mit bis zu 120 Grad Celsius bedruckt. Die Druckgeschwindigkeit hängt letztlich vom Gerät ab. So braucht ein einfaches Faxgerät durchschnittlich 15 Sekunden für den Ausdruck einer Seite und ist damit nur minimal schneller als es die Datenrate bei Faxsendungen notwendig macht. Im Unterschied dazu sind beim Druck von Barcodeetiketten bis zu 400mm pro Sekunde möglich.

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Wie sollte Thermopapier aufbewahrt werden?

Vor allem kostengünstige Thermopapiere unterliegen einem starken Alterungsprozess und oft dauert es nur wenige Wochen, bis die Schrift deutlich verblasst ist. Einige Hersteller garantieren bei hochwertigen Thermopapieren zwar eine Haltbarkeit von 25 Jahren und in Japan werden sogar Thermopapiere produziert, die nahezu unbegrenzt archivierbar sein sollen.

Allerdings gehen die Angaben von einer Aufbewahrung bei 20 Grad Celsius, 50 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit und ohne direkte Sonneneinstrahlung aus. Diese Optimalbedingungen dürften aber in Büros und Haushalten praktisch nie gegeben sein. Grundsätzlich gelten Thermopapierdrucke deshalb als nicht dokumentenecht, auch wenn mittlerweile große Fortschritte bei der Lagerfähigkeit erzielt werden konnten.

Kassenzettel, Quittungen, Belege und andere Ausdrucke, die beispielsweise aus Garantiegründen längere Zeit aufbewahrt werden müssen, sollten trotzdem sicherheitshalber kopiert werden. Teilweise steht sogar auf der Rückseite des Thermopapiers, dass empfohlen wird, eine Kopie auf Normalpapier anzufertigen, wenn eine längerfristige Aufbewahrung notwendig ist.

Ansonsten sollte das Thermopapier dunkel und eher kühl aufbewahrt werden. Belege sollten außerdem nicht mit Klebeband fixiert oder in Klarsichthüllen gesteckt werden. Beide enthalten nämlich Weichmacher, die die Schrift verblassen oder auch ganz verschwinden lassen könnten. Auch im Geldbeutel aus Leder sollten Thermopapiere nicht aufbewahrt werden, denn Leder kann Gerbstoffe enthalten und sie lassen das Druckbild verblassen. Daneben reagiert der Aufdruck auf Thermopapier empfindlich auf Fett, Öl und Desinfektionsmittel.

Was die Entsorgung von Thermopapier angeht, so wird mitunter empfohlen, die Ausdrucke in den Restmüll zu geben. Dies liegt daran, dass Thermopapiere den bedenklichen Stoff Bisphenol A und teilweise auch andere gesundheitsschädliche Verbindungen enthalten können. Die Tendenz geht aber ohnehin in Richtung Thermofolien, die mehrere Male genutzt werden können, indem sie beschrieben, gelöscht und erneut beschrieben werden.

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