Kassenzettel auf Thermopapier haltbar machen – Infos und Tipps
Ob Drucker, Mobiltelefon, Waschmaschine oder Kleidungsstück: Vor allem bei teureren Anschaffungen wird der Kassenzettel oft aufgehoben. Sollte nämlich schon nach kurzer Zeit etwas kaputtgehen, wird der Kassenbon benötigt, um das Produkt zu reklamieren und eine Garantieleistung in Anspruch nehmen zu können.
In sehr vielen Geschäften werden die Kassenzettel aber auf Thermopapier ausgedruckt. Wird ein solcher Kassenzettel nach einiger Zeit herausgesucht, ist die Überraschung mitunter groß. Die Schrift auf dem Kaufbeleg ist nämlich oft kaum noch zu lesen. Dies wiederum kann die geplante Reklamation schwierig machen. Was also kann der Verbraucher tun?
Der folgende Beitrag verrät Infos und Tipps, wie der Verbraucher eine solche Situation verhindern und Kassenzettel auf Thermopapier haltbar machen kann:
Inhalt
Was ist Thermopapier?
Thermopapier ist eine spezielle Papiersorte, die für das sogenannte Thermodruckverfahren entwickelt wurde. Auf der Seite, die bedruckt werden soll, ist das Papier mit einer temperaturempfindlichen Schicht ausgestattet. Diese Schicht enthält Farbpigmente, Farbbildner, Entwickler, Binder und Hilfsstoffe.
Wird die Schicht Wärme ausgesetzt, bildet sich ein Farbstoff heraus. Deshalb wird das Thermopapier beim Bedrucken an den Stellen, die beschrieben werden sollen, punktuell durch kleine Heizelemente erhitzt. Diese Heizelemente sind im Drucker in einer Reihe angeordnet, wobei die Reihe so breit ist wie das Thermopapier. Je nach Drucker, Papier und Verwendungszweck bewegt sich die Temperatur beim Druck zwischen 90 und 120 Grad Celsius.
Durch die Hitzeeinwirkung reagiert die Beschichtung, das Papier verfärbt sich an den erhitzten Stellen und das Druckbild wird sichtbar. Meistens wird mit einer schwarzen Schriftfarbe gearbeitet, eher seltener mit Blau. Die genaue chemische Zusammensetzung bleibt aber meist das Betriebsgeheimnis des Herstellers.
Thermopapier ist mit Flächengewichten zwischen 48 und 240 Gramm pro Quadratmeter erhältlich. Für Kassenzettel wird üblicherweise Thermopapier mit einem Gewicht von 48 bis 55 Gramm pro Quadratmeter verwendet, bei Fahrkarten, Lottobelegen, Tickets und Gutscheinen kommen die stärkeren Papierqualitäten zum Einsatz. Je dicker das Papier ist, desto besser hält es mechanischer Belastung stand und folglich bleibt auch die Druckqualität länger erhalten. Geliefert wird Thermopapier in aller Regel als Rolle, aufgewickelt auf einen Kern aus Kunststoff oder Pappe.
Welche Vor- und Nachteile hat Thermopapier?
In vielen Geschäften werden die Kassenzettel auf Thermopapier ausgedruckt. Aus Sicht des Händlers ist das auch durchaus verständlich, denn Thermopapier bietet einen entscheidenden Vorteil: Weil das Thermopapier die Farbe bereits mitbringt, werden für den Drucker keine Farbbänder, Farbpatronen oder Toner benötigt.
Gleichzeitig sind die Drucker sehr langlebig. Dadurch sind die Kosten deutlich geringer als bei einem normalen Drucker und herkömmlichen Kopierpapier. Aus Sicht des Kunden hingegen hat Thermopapier einen großen Nachteil:
Durch den Alterungsprozess verblasst die Schrift nach und nach. Dabei neigt vor allem kostengünstiges Thermopapier dazu, sehr schnell zu altern. In der Folge kann es passieren, dass die Schrift schon nach wenigen Wochen nicht mehr lesbar ist. Es sind zwar Thermopapiere erhältlich, bei denen eine Haltbarkeit von 25 Jahren garantiert wird. In Japan werden Thermopapiere gefertigt, die sogar eine nahezu unbegrenzte Archivierbarkeit versprechen.
Voraussetzung ist allerdings, dass die Papiere bei 20 Grad Celsius, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent und geschützt vor Sonneneinfluss aufbewahrt werden. Solche Bedingungen sind in Privathaushalten und Büros kaum anzutreffen. Zudem wären solche Thermopapiere für einen Einsatz als Kassenzettel schlichtweg zu teuer.
Wie kann der Verbraucher Kassenzettel auf Thermopapier haltbar machen?
Ausdrucke auf Thermopapier gelten grundsätzlich als nicht dokumentenecht. Soll ein Kassenzettel über einen längeren Zeitraum hinweg aufbewahrt werden, um beispielsweise im Fall einer Reklamation nachweisen zu können, wann und wo ein Produkt gekauft wurde, sollte der Verbraucher Maßnahmen treffen.
Die einfachste und effektivste Lösung hierbei ist, den Kassenzettel auf herkömmliches Papier zu kopieren. Eine andere Möglichkeit ist, den Kassenzettel zu scannen und als Datei abzuspeichern. Bei Bedarf kann der Kaufbeleg dann problemlos ausgedruckt werden. Daneben kann sich der Verbraucher auch direkt beim Kauf eine zusätzliche Quittung auf Normalpapier vom Händler ausstellen lassen. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn die Schrift auf dem Kassenzettel von Anfang an recht blass oder kaum zu entziffern ist und es sich um ein teureres Produkt handelt. Reklamiert der Verbraucher dann die Ware, sollte er neben seiner Kopie immer auch den verblassten Kassenzettel mit einreichen.
Hatte er den Einkauf seinerzeit mit der Giro- oder der Kreditkarte bezahlt, kann er statt einer Kopie des Kassenzettels auch eine Kopie des Kontoauszugs oder der Kreditkartenabrechnung vorlegen. Grundsätzlich kann der Verbraucher seinen Kauf auch von einem Zeugen bestätigen lassen. Allerdings ist fraglich, ob der Händler die Kombination aus unlesbarem Kassenzettel und Zeuge als Kaufnachweis akzeptiert.
Neben dem Anfertigen einer Kopie kann der Verbraucher selbst dazu beitragen, dass der Druck auf dem Kassenbon möglichst lange lesbar bleibt. So sollte er den Kassenzettel so lagern, dass er weder dem direkten Sonnenlicht noch größerer Wärme ausgesetzt ist. Ideal ist beispielsweise die Aufbewahrung in einer Schachtel. Dabei sollte der Kassenzettel aber nicht in eine Klarsichthülle gesteckt oder mit Klebeband auf einem anderen Papier festgeklebt werden.
Die enthaltenen Weichmacher in Hüllen, Folien und Klebebändern beschleunigen nämlich den Alterungsprozess und lassen die Schrift so schneller verblassen. Gleiches gilt für die Gerbstoffe, die beispielsweise in Geldbörsen oder Mappen aus Leder enthalten sein können. Außerdem sollte der Kassenzettel möglichst nicht mit Ölen, Fetten, Lösungsmitteln oder Desinfektionsmitteln in Kontakt kommen. Auch sie können den Druck unlesbar werden lassen.
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