„Sehr geehrte Damen und Herren“: Infos, Anwendungstipps & Alternativen, 2. Teil

„Sehr geehrte Damen und Herren“: Infos, Anwendungstipps & Alternativen, 2. Teil

Die Anredeformel „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist vor allem in der förmlichen Korrespondenz ein altbewährter und gängiger Standard. Wirklich falsch ist diese Anrede nie. Aber mitunter wirkt sie zu steif, distanziert und unpersönlich. Deshalb lohnt sich die Überlegung, ob eine andere Anredeformel nicht vielleicht besser geeignet wäre.

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Sehr geehrte Damen und Herren Infos, Anwendungstipps & Alternativen, 2. Teil

In einem Ratgeber haben wir Infos und Anwendungstipps zusammengetragen. Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, was „Sehr geehrte Damen und Herren“ bedeutet, welche Nachteile die Floskel hat und was bei der Verwendung beachtet werden sollte.

Hier ist der 2. Teil!:

Mögliche Alternativen zu „Sehr geehrte Damen und Herren“

Je nach Situation gibt es Anredeformeln, die besser passen oder klingen als das allgemeine „Sehr geehrte Damen und Herren“.

Anrede mit Namen

Die beste Lösung ist meistens, den Adressat persönlich mit seinem Namen anzusprechen. Diese Variante bietet sich an, wenn der Empfängerkreis aus höchstens vier Personen besteht. Bei einer größeren Gruppe wird die direkte Anrede zu umständlich.

Bei einer Anrede mit Namen sind folgende Punkte wichtig:

  • Nach dem Namen folgt ein Komma und die nächste Zeile geht kleingeschrieben weiter.

  • Richtet sich das Schreiben an zwei Empfänger mit nicht allzu langen Nachnamen, können die Namen in einer Zeile nebeneinander stehen.

  • Bei drei oder vier Empfängern werden die Namen jeweils einzeln in Zeilen untereinander aufgeführt.

  • Akademische Titel und Adelstitel sind Bestandteile des Namens und werden mit aufgeführt. Die Vornamen hingegen fallen weg.

  • Bei zwei oder mehr Empfängern entscheidet die Hierarchie über die Reihenfolge. Die Person mit dem höchsten Rang wird zuerst genannt, danach folgen die weiteren Empfänger in absteigender Hierarchie. Geschlecht und Alter spielen keine Rolle. Sind die Personen gleichrangig, stehen Frauen vor Männern.

Die Formel vor dem Namen kann unterschiedlich ausfallen. „Sehr geehrte Frau …“ oder „Sehr geehrter Herr …“ ist höflich und formell. Lockerer wirkt „Guten Tag“.

Ist der Empfänger bekannt, kann in einer E-Mail auch ein „Hallo“ zum Einsatz kommen. „Liebe/r …“ hingegen ist Empfängern vorbehalten, die persönlich und recht gut bekannt sind.

Ansprache als Personengruppe

Sind die Empfänger namentlich nicht bekannt oder richtet sich das Schreiben an mehrere Ansprechpartner, können sie für die Anrede zu einer Gruppe zusammengefasst werden.

Das kann zum Beispiel so klingen:

  • Liebes Team

  • Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen

  • Hallo Leser

  • Guten Morgen Abteilung XY

Auch bei Nennung einer Gruppe ist ein vorangestelltes „Sehr geehrte“ förmlicher. Andere Floskeln sind lockerer und wirken moderner.

Anrede ohne Nennung der Empfänger

Eine andere Variante ist, die Angabe des oder der Empfänger komplett wegzulassen. Stattdessen bleibt es zum Beispiel bei einem schlichten „Guten Morgen miteinander“, „Guten Tag“ oder „Hallo“.

In einem sehr förmlichen Umfeld ist diese Anrede aber eher ungeeignet. Denn sie könnte als unangemessen aufgefasst werden oder sogar noch mehr Distanz schaffen als „Sehr geehrte Damen und Herren“.

Ist die Kommunikation hingegen lockerer und das Umfeld bekannt, kann die Anrede ohne Nennung der Empfänger eine gute Alternative sein. Denn hier kann auf förmliche Formulierungen verzichtet werden.

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Gendern in der Ansprache

Eine Sprache, die die Geschlechter berücksichtigt, gewinnt seit einiger Zeit zunehmend an Bedeutung. Viele Menschen legen Wert darauf, konkret und ausdrücklich angesprochen zu werden, statt durch eine Formulierung nur mitgemeint zu sein.

Das klassische „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist insofern vorteilhaft, als es Frauen und Männer konkret benennt. Nichtbinäre Menschen bleiben aber dennoch unberücksichtigt.

Letztlich bleibt es jedem selbst überlassen, ob er in seiner Kommunikation gendert oder ob nicht. Allerdings ist es in den meisten Branchen mittlerweile nicht mehr üblich, es bei der rein männlichen Form zu belassen, also zum Beispiel „Verehrte Kollegen“ oder „Liebe Kunden“.

Sollen alle Geschlechter einbezogen werden, bieten sich geschlechtsneutrale Begriffe an. Das wären beispielsweise „Kollegium“ statt „Kollegen“, „Teilnehmende“ statt „Teilnehmer“ oder „Studierende“ statt „Studenten“.

Aber nicht immer gibt es geschlechtsneutrale Begriffe, die passen und nicht zu gewollt klingen. Eine Möglichkeit ist dann, auf eine Schreibweise mit Sternchen oder Doppelpunkt ausweichen. Formulierungen wie „Sehr geehrte Kund*innen“ oder „Liebe Kolleg:innen“ symbolisieren, dass alle Geschlechter angesprochen werden sollen.

Wie viel Bedeutung der Empfänger dem Gendern in der Anrede beimisst, kann sehr verschieden sein. In einem konservativen, traditionell bürgerlichen oder männlich geprägten Umfeld wird es mitunter als unnötig, überflüssig oder sogar störend empfunden.

Im Unterschied dazu kann es in einem modernen oder weiblich geprägten Umfeld als unhöflich aufgefasst werden, wenn die Sprache den Geschlechtern gegenüber unsensibel ist.

„Sehr geehrte Damen und Herren“ in anderen Sprachen

Gerade im geschäftlichen Bereich wird oft auf internationaler Ebene kommuniziert. Standardanreden wie das deutsche „Sehr geehrte Damen und Herren“ gibt es natürlich auch in anderen Sprachen.

Die Pendants in den gängigsten Fremdsprachen lauten:

  • „Dear Sir oder Madam“ auf Englisch; ist der Ansprechpartner namentlich bekannt, wird das „Sir“ durch „Mr“ für „Mister“ und das „Madam“ durch „Mrs“ für „Misses“ ersetzt.

  • „Mesdames et Messieurs“ im Französischen

  • „Gentili signori e signore“ auf Italienisch

  • „Señoras honradas mucho y señores“ im Spanischen

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