Lohnt sich ein Nadeldrucker noch?
Ein Nadeldrucker scheint ein bisschen aus der Zeit gefallen zu sein. Die Technik ist längst veraltet, der Druck ist laut, nicht besonders schnell und weit weniger scharf als mit einem Tintenstrahl- oder Laserdrucker. Doch neue, moderne Technik muss nicht zwangsläufig besser sein. In bestimmten Situationen kann es durchaus Sinn machen, auf nicht mehr ganz zeitgemäße Technik zu setzen.

Inhalt
Was ist ein Nadeldrucker?
Der Nadeldrucker wurde in den frühen 1970er-Jahren als Alternative zum normalen Drucken entwickelt. Im Vergleich zum herkömmlichen, mechanischen Druckverfahren hatte der Nadeldrucker den Vorteil, dass er ein sehr feines Druckbild erzeugen konnte.
Vom Grundprinzip her arbeitet ein Nadeldrucker wie eine Schreibmaschine. Die Nadeln, die wie einzelne Stifte funktionieren, drücken auf ein Farbband und übertragen dadurch die Zeichen aufs Papier.
Weil ein Elektromotor die Nadeln antreibt, ist der Nadeldrucker in der Lage, mehrere Seiten pro Minute zu füllen.
Ein großer Minuspunkt ist aber, dass die Druckqualität nicht besonders hoch ist. Weil die Nadeln recht dick sind, entstehen viele kleine Linien auf dem Papier. Das hat einen eher unscharfen Druck zur Folge, der zudem oft wenig farbintensiv ausfällt.
Auch bei sehr feinen Details stößt der Nadeldrucker an seine Grenzen. Möchtest du ein spezielles Design oder detailreiche Bilder ausdrucken, bist du also mit einem Tintenstrahl- oder Laserdrucker besser beraten.
Trotzdem hat der Nadeldrucker nach wie vor seine Daseinsberechtigung. Das ist zum Beispiel im Finanzbereich, im Gesundheitswesen oder in der Buchhaltung der Fall, wo es oft darauf ankommt, Dokumente in großen Stückzahlen schnell und effizient zu drucken.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Nadeldrucker?
Zu den Pluspunkten des Nadeldruckers gehört die einfache Handhabung. Du brauchst keine technischen Kenntnisse, weil ein Nadeldrucker sehr einfach zu bedienen ist.
Auch komplexe Wartungsarbeiten fallen nicht an. Deshalb kann ein Nadeldrucker überall gut eingesetzt werden. Dazu kommt, dass ein Nadeldrucker sehr robust ist. Hitze und Kälte steckt er genauso weg wie einen Sturz.
Selbst wenn der Nadeldrucker sehr oft im Einsatz ist, bleibt er über einen langen Zeitraum hinweg funktionsfähig.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein Nadeldrucker Durchschläge drucken kann. Gerade in Büros, wo zum Beispiel Rechnungen, Quittungen, Lieferscheine oder ärztliche Verordnungen gedruckt werden müssen, eignet sich der Nadeldrucker für das Bedrucken von Formularen mit mehreren Durchschlägen. Mit einem Tintenstrahl- oder Laserdrucker hingegen funktioniert das nicht.
Zu den Nachteilen zählt, dass der Druckvorgang etwas langsamer ist. Das liegt daran, dass die Nadeln beim Bedrucken einer Seite Zeile für Zeile durchlaufen.
Auch die Druckqualität ist schlechter als bei modernen Druckern. Mehrfarbige Ausdrucke in Fotoqualität beherrscht der Nadeldrucker nicht. Und nicht zuletzt spricht der hohe Anschaffungspreis gegen den Nadeldrucker.
Wo werden Nadeldrucker eingesetzt?
Obwohl es längst modernere Technologien gibt, sind Nadeldrucker noch in erstaunlich vielen Bereichen im Einsatz. Ein Beispiel dafür ist die Industrie, wo bei Massendruckaufträgen die Geschwindigkeit, eine solide Qualität und die Kosteneffizienz entscheidende Faktoren sind.
Ein anderes Beispiel ist das Gesundheitswesen. Viele medizinische Einrichtungen arbeiten mit Nadeldruckern, um patientenspezifische Informationen wie Laborergebnisse, Befunde oder Verordnungen zu drucken.
Hier spielt der Nadeldrucker vor allem dadurch seine Stärke aus, dass er Dokumente präzise, zuverlässig und kosteneffizient erstellen kann.
Neben der Buchhaltung, wo Angebote, Aufträge, Lieferscheine, Quittungen, Rechnungen und ähnliche Geschäftsdokumente gedruckt werden müssen, sind Nadeldrucker auch für Bildungseinrichtungen interessant.
Der zuverlässige Druck von Lehrmaterialien und Prüfungsunterlagen in Kombination mit der robusten Bauweise, dem geringen Wartungsaufwand und der Langlebigkeit machen den Nadeldrucker zu einer lohnenswerten Alternative.

Wie teuer ist ein Nadeldrucker?
Trotz der eher einfachen Technik und dem deutlich kleineren Funktionsumfang als zum Beispiel bei einem Multifunktionsdrucker ist der Nadeldrucker ein ziemlich teures Gerät.
Die günstigsten Geräte beginnen bei etwa 200-300 Euro, hochwertige Modelle namhafter Hersteller können weit über 2.000 Euro kosten.
Im Betrieb ist der Nadeldrucker dafür kostengünstig. Obwohl er mehr Papier verbraucht als andere Druckertypen, ist der Stromverbrauch überschaubar. Die Farbbänder sind schon für wenige Euro erhältlich und Wartungs- oder Reparaturkosten fallen kaum an.
Dazu kommt, dass kaum ein anderer Druckertyp so viele verschiedene Medien bearbeiten kann.
So kann ein Nadeldrucker nicht nur Papier, Aufkleber und Etiketten bedrucken, sondern meist auch CDs und DVDs sowie in vielen Fällen Plastik- und Metallfolien.
Meinung: Lohnt sich ein Nadeldrucker noch?
Für den privaten Gebrauch bist du mit einem Tintenstrahldrucker vermutlich am besten beraten. Druckst du recht viel oder brauchst du den Drucker geschäftlich, kann ein Laserdrucker die richtige Wahl sein.
Doch für einige Anwendungsfälle ist und bleibt der gute alte Nadeldrucker eine interessante Option. Das gilt vor allem dann, wenn du in großen Mengen Textdokumente ausdruckst.
Denn ein Nadeldrucker liefert präzise Ergebnisse, ohne die Schriften zu verwischen oder zu verfälschen. Die Druckqualität ist solide und die Geschwindigkeit in Ordnung.
Klare Argumente für den Nadeldrucker sind außerdem die einfache Bedienung, die Zuverlässigkeit, die Robustheit und die Langlebigkeit.
Auch wenn ein Nadeldrucker eine höhere Investition erfordert als zum Beispiel ein einfacher Tintenstrahldrucker, können sich die Anschaffungskosten schnell rechnen, wenn du bedenkst, wie lange ein Nadeldrucker im Einsatz bleiben kann.
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