Beileidskarte schreiben – Infos und Anregungen, 2. Teil

Beileidskarte schreiben – Infos und Anregungen, 2. Teil

Jeder Mensch geht anders mit Trauer um. Und letztlich muss auch jeder seinen eigenen Weg finden, um mit dem Verlust eines geliebten Menschen zurechtzukommen. Trotzdem hilft das Wissen, dass andere Anteil nehmen. Eine Beileidskarte ist eine gute Möglichkeit, um Kraft und Trost zu spenden, Mitgefühl zu zeigen und Hilfe anzubieten, ohne jemandem zu nahe zu treten. Allerdings ist es gar nicht so einfach, den richtigen Ton zu treffen und taktvoll zu kondolieren.

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Beileidskarte schreiben - Infos und Anregungen, 2. Teil

In einem zweiteiligen Beitrag haben wir Infos und Anregungen rund ums Schreiben einer Beileidskarte zusammengetragen. Dabei haben wir im 1. Teil beantwortet, wann der richtige Zeitpunkt für eine Beileidskarte ist, an wen sie gerichtet und wie sie übergeben wird. Außerdem haben wir erklärt, wie eine Trauerkarte aussehen sollte.

Hier ist der 2. Teil!:

Was kann in der Beileidskarte stehen?

Dass ein Mensch verstorben ist, ist natürlich kein schöner Anlass für eine Karte. Möglicherweise ist der Schreiber selbst fassungslos oder sehr traurig und tut sich deshalb umso schwerer. Hilfreich kann dann sein, wenn er sich überlegt, was er gerne in Trauerkarten lesen würde. Was würde ihm Kraft geben? Was fände er tröstlich? Und was wäre in seinen Augen nicht angebracht?

Solche Überlegungen können helfen, passende Worte zu finden. Daneben sollte der Schreiber folgende Tipps und Anregungen im Hinterkopf haben:

  1. Die Umstände des Todesfalls berücksichtigen

Beim Schreiben der Beileidskarte sollte der Schreiber berücksichtigen, wie die Person verstorben ist.

Möglicherweise wurde der Verstorbene mitten aus dem Leben gerissen. Vielleicht ist er völlig unerwartet gestorben oder tragisch verunglückt. Aber genauso ist denkbar, dass er sehr krank war und der Tod ihn von den schweren Leiden erlöst hat. Eventuell ging ein langes und erfülltes Leben zu Ende und der Verstorbene ist friedlich eingeschlafen.

Der Schreiber muss die Todesumstände nicht erwähnen. Aber sich die Situation der Angehörigen vor Augen zu führen, kann bei der Suche nach den richtigen Worten helfen.

  1. Persönlich werden

Das eigene Verhältnis zum Verstorbenen und den Hinterbliebenen ist eine wichtige Grundlage für aufrichtiges Mitgefühl. War der Tote ein guter Freund, kann der Schreiber seine Trauer offen aussprechen. War der Verstorbene hingegen nur ein flüchtiger Bekannter, ist es nicht unbedingt angebracht, von tiefer Bestürzung zu sprechen.

Grundsätzlich sind einfache und ehrliche Worte immer besser als steife Formulierungen. Was fällt dem Schreiber als erstes ein, wenn er an den Verstorbenen denkt? Wo hat er ihn kennengelernt?

Was haben die beiden gemeinsam erlebt? Was mochte der Schreiber besonders gern am Verstorbenen? Gab es eine Art Markenzeichen, das den Verstorbenen unverkennbar gemacht hat? Was wird der Schreiber am meisten vermissen? All das sind Dinge, die er erwähnen kann.

Aussagen, die von Herzen kommen, sind tröstlicher als irgendwelche nüchternen Floskeln. Und vielleicht gelingt es dem Schreiber, den Angehörigen trotz aller Trauer sogar ein kleines Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

  1. In die Zukunft schauen

Eine Beileidskarte soll Trost Spenden, Kraft geben und Mut machen. Dazu gehört auch, nach vorne zu schauen. Natürlich sollte der Schreiber nicht erklären, dass das Leben weitergeht oder die Zeit alle Wunden heilt. Auch Kommentare wie „Kopf hoch, das wird schon wieder“ sollte er sich verkneifen.

Trotzdem ist wichtig, dass er den Angehörigen Kraft wünscht, damit sie den Verlust verschmerzen und zuversichtlich in die Zukunft schauen können.

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Zum Beispiel so:

„Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest, um in Ruhe Abschied zu nehmen, und dass Du irgendwann in dankbarer Erinnerung zurückblicken und mit neuem Mut zuversichtlich in die Zukunft schauen kannst.“

  1. Hilfe anbieten

Vielen Angehörigen tut es gut, wenn sie spüren, dass sie nicht alleine sind und auf Hilfe zählen können. Eine schöne Geste ist deshalb, wenn der Schreiber in seiner Beileidskarte Unterstützung anbietet.

Ob die Angehörigen das Angebot annehmen, ist ihre Entscheidung. Tatsächlich kommt es aber gar nicht darauf an, ob die Angehörigen auf die Hilfe zurückkommen. Was zählt, ist die Geste.

Doch das bedeutet auch, dass der Schreiber nur dann Hilfe anbieten sollte, wenn er es so meint. Ein leeres Versprechen, das er dann nicht einhält, kann er sich sparen.

  1. Keine Dramatik

Die Trauerkarte bekundet zwar Beileid. Aber ihre Hauptaufgabe ist, Mut zu machen. Dramatik hat in der Karte deshalb nichts zu suchen. Formulierungen wie „qualvolles Sterben“ oder „grausamer Tod“ nützen niemandem.

Auch wenn der Verstorbene auf sehr tragische Weise zu Tode gekommen ist und der Verlust für die Angehörigen schrecklich sein muss, sollte der Schreiber solche Gedanken für sich behalten.

Schließlich soll die Beileidskarte nicht die Ausweglosigkeit thematisieren, sondern die Angehörigen auffangen und trösten.

  1. Ein Zitat verwenden

Manchmal fehlen einfach die Worte. Dann ist es völlig legitim, wenn der Schreiber auf ein Zitat zurückgreift. Er kann ruhig auch ehrlich zugeben, dass er sich sprachlos fühlt, das Zitat seine Gedanken aber auf den Punkt bringt.

Klassische Trauersprüche sind beispielsweise:

  • Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind.

  • Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig und die, die es sind, sterben nie. Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot. (Ernest Hemingway)

  • Das schönste Denkmal, was ein Mensch bekommen kann, steht im Herzen der Mitmenschen. (Albert Schweitzer)

  • Und immer sind da Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder und Augenblicke. Sie werden uns an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen.

  • Wo man am meisten fühlt, weiß man am wenigsten zu sagen. (Annette von Droste-Hülshoff)

Vielleicht hatte der Verstorbene auch einen Autor, ein Buch oder Songs, die er besonders gerne mochte. Dann kann der Schreiber nachsehen, ob er darin einen Satz findet, den er zitieren könnte. Auf diese Weise signalisiert er, dass er sich wirklich Gedanken gemacht und nicht nur irgendeinen Spruch ausgesucht hat.

Gehört Geld in die Beileidskarte?

Was Geld in einer Beileidskarte betrifft, gehen die Meinungen auseinander. In vielen Regionen Deutschlands ist eine Geldspende üblich. Der Brauch stammt aus einer Zeit, als die Familie oft mittellos dastand, wenn er Ernährer gestorben war. Mit dem Geld sollte die Familie dann wenigstens die erste Zeit überbrücken können.

Auch heute noch bringt ein Trauerfall eine Familie mitunter in finanzielle Nöte. Denn zum einen fällt ein Einkommen weg. Und zum anderen sind die Bestattungskosten keine Kleinigkeit.

Allerdings gibt es diesen Brauch eben nicht überall. Teilweise würde es sogar als geschmacklos empfunden, einer Beileidskarte Geld beizulegen. Der Schreiber sollte sich deshalb erkundigen, was vor Ort üblich ist.

Eine Alternative zu Geld kann ein Gutschein von einer Gärtnerei oder einem Blumenladen sein. Die Angehörigen können den Gutschein dann nutzen, um Blumen oder Pflanzen für das Grab zu kaufen.

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Ein Gedanke zu „Beileidskarte schreiben – Infos und Anregungen, 2. Teil“

  1. Man kann da echt in viele Fettnäpfchen treten.. also immer schön die Tipps von hier beachten!

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